Sonntag, 17. August 2014

Tag 4: Was man beim nichts tun alles macht.

Pre-Breakfast Snack
Longan
Chapatis werden erst in der Pfanne gebacken ...
... und anschließen über der Flamme kurz an geröstet.
Mein Mittagessen, Mr. Krishna kocht in Indien nie,
scheint jedoch zu wissen was er tut.
Die Bananen lagen einfach so in meinem Vorgarten,
wo eine Bananenpalme umgefallen ist.
Links nach rechts: Longan, Maracuja und unreife Bananen
Unser Abendessen/Drink
Ich habe mein Bett gestern Abend vor dem schlafen gehen auf die Veranda verlegt. So weht stets ein kleines Lüftchen und es ist sogar kühl genug um sich etwas zuzudecken was echt sehr angenehm ist. Leider hat mich glaube ich eine Ratte oder ein riesiger Gecko am einschlafen gehindert, denn das Tier rannte ständig mit viel Lärm auf meinem Dach auf und ab und machte lauten Krach. Und morgens als ich in die Dusche gehen wollte, wurde ich direkt von einem Fledermaus großen Schmetterling angeflogen.
Rebekka und Ich hatten gesagt bekommen das wir heute morgen in der Herbal-Facorty anfangen sollten zu arbeiten, als wir dort um kurz nach 6 Uhr ankamen war jedoch keiner dort und uns wurde gesagt das dort Sonntags nicht gearbeitet wird.
Rebekka hat noch in Deutschland die Weisheitszähne gezogen bekommen. Nun haben sich die Löcher wahrscheinlich entzündet, und noch scheinen die Thais nicht zu glauben das man bei so etwas einen Arzt braucht und Naturmedizin nicht reicht. Daher hat sie direkt nach dem sie ihr Problem geschildert hat einen Esslöffel Kokosöl zum Mund auswaschen und gurgeln angeboten, den man dann 15 Minuten im Mund behalten soll.
Ich habe die Behandlung natürlich auch mit gemacht, denn schaden kann es nicht. Nach den 15 Minuten sollten wir noch fünf große Tassen Reis-Tee trinken. Was die ganze Behandlung nutzt weis ich nicht sicher denn ich hatte auch keine Beschwerden und Rebekka geht es auch nicht besser.
Also haben wir unseren ersten geplanten Arbeits-Morgen bis zum Frühstück mit Thailändischer Naturmedizin verbracht.
Was man zum Frühstück vielleicht noch sagen kann ist, dass während des Essens immer Fernsehen geschaut wird, weil die Mönche und auch ein Großteil der anderen Leute sonst keine Zeit dafür hat. Außerdem besitzen die Mönche auch Handys. So kann es vorkommen das bei dem Gebet vor dem Essen wo alle anwesenden im leisen Gebet vertieft sind eine Nachricht ankommt und das klingeln in der ganzen Halle zu hören ist.
Morgens habe ich sonst nicht viel gemacht, unterrichten mussten wir heute nicht. Die Primary-School hat ohnehin keine Schule am Wochenende und auch der Rest war anscheinend versorgt.
Mittags haben wir vorerst ein letztes mal bei Mr. Krishna gegessen. Es gab wieder Chapti, diesmal mit verschiedenen Chutney und wieder das Kichererbsen-Curry von gestern.
Mr. Krishna kommt aber wahrscheinlich in zwei oder drei Monaten wieder. Nach dem Essen hat sich noch ein Freund von ihm zu uns gesetzt, der aber in der Asoke lebt. Er ist Ingenieur und kümmert sich um die Dünger-Herstellung und erzählte das er Projekt zur grünen Energiegewinnung in ganz Asien leitet, sowie weitere Dünger-Werke. Als ich erwähnt das ich eventuell Maschinenbau oder Ingenieurswissenschaften studieren möchte, fing er sofort an meine Zukunft zu planen.
Erst soll ich studieren und parallel bei einem Freund von ihm aus München arbeiten, der eine Biogasanlage betreibt. Dann nach vier bis fünf Jahren soll ich mit ihm ein Projekt in Myanmar leiten um dort Bio-Gasanlagen zu errichten welches erst einmal 25 Jahre dauert. Mir liegt die Zukunft also zu Füßen. Er sagte am Ende noch „The world will know your name“, weil er so beeindruckt war das ich noch so jung bin aber ihm so aufgeschlossen vorkomme.
Dann berichtete er auch noch das er den Militärputsch in Thailand sehr unterstützt weil er den Politikern nicht vertraut, denn diese haben die Lizenzen zum bauen sehr teuer gemacht. Früher hätte er für die Lizenzen für die Solaranlagen hier 65 Mio Baht gezahlt (700.000€) und jetzt wäre es nur noch 2,5 Mio Baht (50.000€). Außerdem würden das Militär die Gesetze deutlich konsequenter durchsetzen. Er sprach von einem Beispiel wo jemand der Drogen verkauft hatte, fliehen wollte und ganz in der Nähe seines Hauses erschossen wurde. Ihm schien das völlig berechtigt und richtig.
Es war sehr interessant mit jemandem über das Thema zu sprechen obwohl er mir in der Hinsicht recht radikal vorkam. Die Asoke unterstützt sonst jedoch auch den König und somit auch das Militär.
Nachmittags habe ich mit Rebekka ein etwas Thai gelernt, noch fällt es mir natürlich noch sehr schwer und ich kann nicht viel mehr als Guten Tag, Mir geht es Gut und Ich heiße Timon. Außerdem so einzelne Worte wie gut oder gerne.
Zum Abendessen haben Rebekka und Ich haben uns zum Abendessen eine Smoothie aus Bananen, Drachenfrucht, Limette und allerlei Blätter, die wir beim Frühstück mitgenommen hatten gemacht.
Rebekka und Ich mit Mr. Krishna (links) und Delit (rechts)
Sehr lecker, jedoch hätte ein wenig Eis nicht geschadet um das Gebräu etwas abzukühlen.
Abends waren wir noch einmal bei Mr. Krishna und haben einige von seinen Gewürzen geerbt und noch eine Weile mit ihm gesprochen. Auf Wiedersehen sagen wir ihm erst morgen früh wenn er um kurz vor 6 fährt.

1 Kommentar:

  1. Maschinenbau, mir stehen die Tränen in den Augen, und Wolfgang erst! :-)
    Lese sehr gerne Deinen Blog!!!
    Dein Papa

    AntwortenLöschen